Anne-Klein-Frauenpreis 2016 an Dr. Gisela Burckhardt

Anne-Klein-Frauenpreis 2016 an Dr. Gisela Burckhardt, Deutschland
Kämpferin für Frauenrechte in der globalen Textilindustrie

Der Anne-Klein-Frauenpreis 2016 geht an Dr. Gisela Burckhardt. Sie setzt sich seit vielen Jahren für die sozialen und politischen Rechte von Frauen ein; in den letzten Jahren unterstützt sie mit ihrer Organisation FEMNET besonders Frauen in Südasien  bei ihrem Kampf um gerechte Löhne und faire Arbeitsbedingungen. Die globale Textilindustrie braucht endlich menschenwürdige Arbeitsverhältnisse – so das Credo von Gisela Burckhardt.

Der Anne-Klein-Frauenpreis wird zum fünften Mal verliehen und ist mit 10.000 € dotiert. Der Preis wird bei einem Festakt am Abend des 4. März 2016 in Berlin überreicht.

In der Begründung der Jury heißt es:
"Als Gründerin und Vorstandsvorsitzende von FEMNET e.V. setzt sich Gisela Burckhardt für die Rechte der Arbeiterinnen in der globalen Textilindustrie ein. Sie ist eine Brückenbauerin zwischen den Konsumentinnen und Konsumenten in Europa und den herstellenden Frauen insbesondere in Indien, Bangladesch und Kambodscha. Konsequent kämpft Gisela Burckhardt darum, allen Frauen weltweit zu ihrem Recht auf faire und existenzsichernde Arbeit zu verhelfen. Unermüdlich entwickelt sie Ideen und lässt nicht locker. Sie nimmt die Konzerne und die politisch Verantwortlichen ins Visier  und adressiert die Mitverantwortung der  Konsumentinnen und Konsumenten. Auf allen Ebenen macht sie bewusst, dass unsere schnelllebigen Shoppingtrends, all die billigen Blusen, Hosen und Shirts, die sich im Neonlicht der Geschäfte auf Tischen türmen, ihren Preis haben. Denn hinter dem schönen Style und den Billigprodukten verbirgt sich das hässliche Gewand der Ausbeutung: Für unsere Kleidung müssen Millionen Textilarbeiterinnen unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften. Tausende haben ihr Leben dabei verloren –etwa bei dem Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesh im April 2013 oder dem Brand der pakistanischen Fabrik Ali Enterprises vor drei Jahren."
 
Gisela Burckhardt war viele Jahre als Gutachterin und Beraterin in der Entwicklungszusammenarbeit tätig.  Stationen waren u.a. Afghanistan, Iran, Malawi, Pakistan, Senegal und Venezuela. Zurück in Deutschland arbeitet die heute 64-jährige mit ihrem Frauenrechtsverein FEMNET e.V. an der Umsetzung von Frauenrechten in der globalen Bekleidungsindustrie. Sie streitet mit Politikerinnen und Politikern um eine  notwendige Kennzeichnung von Textilien, führt den Dialog mit Fabrikbesitzen und Modeketten, wendet sich an Multiplikatorinnen z.B. an den Hochschulen, um die Managerinnen und Designer von morgen zu einem Umdenken in der Branche zu bewegen.

"So beschämend die Zustände in den Textilfabriken in Südostasien sind, so herausragend ist Gisela Burckhardts Engagement für die konkrete Veränderung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Tausenden Textilarbeiterinnen. Der Anne-Klein-Frauenpreis für Gisela Burckhardt würdigt diese Arbeit hinter den Kulissen der Modebranche", so Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Juryvorsitzende.

Die Jurybegründung, ein Porträt und die Kurzbiografie
www.boell.de/annekleinfrauenpreis

Fotos der Preisträgerin
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