Mehr oder weniger? Wachstums- und Entwicklungsdebatten in Asien

Aus der Reihe

Perspectives Asien ist eine Publikationsreihe des Asienreferates und der Asien-Büros der Heinrich-Böll-Stiftung. Mit diesem Format wollen wir einem deutschen und europäischen Publikum asiatische Perspektiven vorstellen, Analysen zu globalen Trends liefern sowie vertiefte Einblicke in die Entwicklungen und politischen Debatten in Asien geben. Der Fokus liegt dabei auf den Ländern in Ost-, Südost- und Südasien, in denen die Stiftung auch mit Büros vertreten ist: Afghanistan, China, Indien, Kambodscha, Myanmar, Pakistan und Thailand.

Die zweite Ausgabe befasst sich mit dem Thema Entwicklung und alternative Entwicklungsmodelle in Asien. Seit der Jahrtausendwende ist Asien zum Wachstumsmotor der Welt geworden. Bereits heute erwirtschaften die asiatischen Ökonomien circa 40 Prozent des globalen Sozialprodukts, mit steigender Tendenz, trotz der Verlangsamung des Wachstums in China oder Indien. Nicht nur die Wirtschaftskraft, sondern auch das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen in Asien hat sich seit 1990 verdreifacht, und die Zahl der Menschen, die in Armut leben, hat im selben Zeitraum um die Hälfte abgenommen. Dennoch leben zwei Drittel der Armen der Welt in Asien, und mehr Menschen als irgendwo sonst auf der Welt leiden hier an Hunger. Nach den letzten Schätzungen der Asiatischen Entwicklungsbank ADB müssen 660 Millionen Asiaten mit weniger als 1,25 US-Dollar am Tag auskommen. Betrachtet man die Menschen, für die die Sicherung des Lebensunterhalts permanent gefährdet ist, dann lebt jeder Zweite in der Region am Rande der Armut.

Fast überall in Asien sind noch erhebliche Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Sozialsysteme notwendig, um die Situation der Menschen zu verbessern oder ihnen gar einen Wohlstand zu ermöglichen, wie ihn die westlichen Gesellschaften vorleben. Wie sollen diese Mittel erwirtschaftet werden, und was bedeutet dies für die globale Entwicklung? Werden die Kapazitäten unseres Planeten ausreichen, um den derzeit vier Milliarden Menschen in Asien oder den neun Milliarden Menschen, die im Jahr 2050 die Erde bevölkern werden, ein Leben in Würde und ohne Armut zu ermöglichen? Wir haben in diesem Heft Stimmen von Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Ländern Asiens versammelt, die sich Gedanken darüber machen, wie Entwicklungsmodelle für ihre Region aussehen könnten, die Wohlstand für alle schaffen, ohne langfristig die Natur und Lebensgrundlagen der gesamten Bevölkerung zu zerstören. Angesichts der enormen Relevanz, die die Entwicklung in Asien für den Rest der Welt haben wird, soll das Heft Leser dazu einladen, sich mit der Dynamik der Wirtschaftsentwicklung in Asien auseinanderzusetzen, und die regionalen Debatten kennen zu lernen.

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Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
Januar 2014
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung
Seitenzahl
41
Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Chandran Nair: Aktuelle Wachstumsdebatten in Asien – Warum sie am Kern der Sache vorbeigehen
  •  Bonn Juego: Die "ASEAN-Wirtschaftsgemeinschaft" –Akkumulation von Kapital, Enteignung von Gemeinschaftsgütern
  • Michael Büsgen: China: 35 Jahre Reform- und Öffnungspolitik –Errungenschaften, Kosten und Kritik des beispiellosen Wirtschaftswachstums Chinas
  • Qin Hui: China braucht eine eigene Diskussion zu grüner Entwicklung
  • Kim Hyunji: Das Global Green Growth Institute und Koreas Strategie des "grünen Wachstums"
  • Britta Petersen: Ein "islamischer Wohlfahrtsstaat" – Alternativen zum westlichen Wirtschaftsmodell?
  • Axel Harneit-Sievers: Die große Entwicklungsdebatte in Indien – Wer soll vom Wachstum profitieren?
  • Interview mit Ashish Kothari: Das indische Wachstumswunder – Errungenschaften und Herausforderungen
  • Zeya Thu: Myanmars Entwicklung am Scheideweg –Chancen und Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung
  • Interview mit Kyaw Thu: Welches Entwicklungsmodell für Myanmar?
  • Mark Grimsditch: Entwicklungshilfe in Kambodschas Landsektor – Die Verantwortung internationaler Geber
  • Rede von Sombath Somphone beim Asia-Europe People’s Forum 2012 (gekürzt): Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung – Eine Stimme aus Laos

 

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