Ägyptischer Menschenrechtsverteidiger Mohamed Lotfy mit Familie verhaftet

Mohamed Lotfy

Mohamed Lotfy, Direktor der Ägyptischen Koalition für Rechte und Freiheiten (ECRF) wurde mit seiner Frau Amal Fathy und ihrem 3 Jahre alten Kind in der Nacht zum 11. Mai in Kairo von ägyptischen Sicherheitskräften verhaftet. Während Lotfy und sein Sohn, die neben der ägyptischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft haben, Stunden später wieder frei gelassen wurden, wird Amal Fathy weiterhin festgehalten. Ihr wird die „Verbreitung falscher Gerüchte“ und die „Beleidigung des ägyptischen Staates“ vorgeworfen, nachdem sie ein Video auf Facebook veröffentlicht hatte, in dem sie den mangelnden Schutz von Frauen vor sexueller Belästigung in Ägypten anprangert.

Die Ägyptische Koalition für Rechte und Freiheiten (ECRF) wertet das Vorgehen der Sicherheitskräfte als weiteren Versuch der Einschüchterung und Verfolgung der Menschenrechtsorganisation. Die ECRF dokumentiert unter anderem Fälle von Folter in ägyptischen Gefängnissen und anderen groben Menschenrechtsverletzungen in Ägypten, wie etwa die verbreitete Praxis des „Verschwindenlassens“ von Oppositionellen. Im Falle des in Ägypten zu Tode gefolterten italienischen Doktoranden Giulio Regeni ist der ECRF juristisch für die Regeni-Familie tätig. Kommende Woche ist ein Besuch italienischer Ermittler zur Aufklärung des Mordes an dem Italiener geplant.