Verschwörungstheorien und Gewalt: Tunesien rutscht tiefer in die Krise Analyse Nach einer Rede von Präsident Saied kommt es in Tunesien zu einer Welle an Gewalt gegen Migrant*innen, und zahlreiche von ihnen werden verhaftet. Wirtschaftssanktionen afrikanischer Länder und die Suspendierung der Arbeit der Weltbank zwingen die Regierung zum Einlenken. Doch der Schaden ist bereits angerichtet Von Mirco Keilberth
Tunesien: „Ich kann meine Rolle als Aktivistin nicht aufgeben“ Interview Die tunesische Journalistin Rim Benrjeb ist seit vielen Jahren politisch aktiv. Im Interview erzählt sie von den wirtschaftlichen und politischen Problemen in Tunesien seit der Revolution – und warum sie ihr Land dennoch niemals verlassen würde. Von Hannah El-Hitami
Alles auf Null? Neustart des politischen Systems in Tunesien mit vielen offenen Fragen Analyse Während mehr als tausend Kandidaten ins neugestaltete tunesische Parlament einziehen wollen, geht es doch in erster Linie um ein Ja oder Nein zum politischen Projekt des Präsidenten. Sarah Mersch über die Hintergründe der am Samstag stattfindenden Parlamentswahl. Von Sarah Mersch
Tunesien droht eine autokratische Herrschaft Analyse Viele Tunesier*innen befürchten, dass der neue politische Fahrplan des Präsidenten praktisch ein Staatsstreich ist, der die Rückkehr zu einer autokratischen Herrschaft ankündigt. Von Chaima Bouhlel
„Zu alt, um noch zum Diktator zu werden“? Interview Nach landesweiten Protesten suspendierte der tunesische Präsident Kais Saied am 25. Juli 2021 das Parlament und hob die Immunität aller Parlamentarier*innen auf. Seither regiert er per Dekret. Ein Interview zur aktuellen Lage in Tunesien mit Heike Löschmann, Leiterin unseres Büros in Tunis. Von Julia Bartmann
Notizen einer vermoderten Revolution Tunesien Tunesien gilt als die Erfolgsgeschichte des „Arabischen Frühlings“, seit vor zehn Jahren der Langzeit-Diktator Ben Ali abgesetzt wurde. Aber Rim Benrjeb schreibt über einen revolutionären Geist, der einzuschlafen droht, patriarchale und staatliche Gewalt sowie die Unmöglichkeit, all das mit dem eigenen Vater zu besprechen. Von Rim Benrjeb
Der Blick über das Mittelmeer offenbart, wie Corona die Not von Geflüchteten vergrößert Hintergrund Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen diejenigen besonders hart, die bereits zuvor ums Überleben kämpften: Menschen auf der Flucht. Nicht nur im Camp Moria auf Lesbos ist die Situation für Geflüchtete verheerend. Auch in europäischen Anrainerstaaten wie Tunesien bangen Geflüchtete, aber auch irreguläre Migrant/innen, um ihre Existenz und fürchten eine dauerhafte Internierung in Auffanglagern. Von Fabian Heppe
CEDAW in Tunesien – EnaZeda kämpft gegen sexuelle Gewalt und Diskriminierung Hintergrund Seit September berichten Tunesier/innen online unter dem Hashtag „EnaZeda“ oder „me too“ von Erfahrungen mit sexueller Gewalt. Mittlerweile findet der Protest auch auf der Straße statt. Von Rachel Doelker und Paul Scheicher
Präsidentschaftswahlen in Tunesien: Von Zersplitterung und dem Ruf nach einer starken Hand Kommentar Ein harter Wahlkampf und ein unübersichtliches Bewerberfeld bestimmen die Präsidentschaftswahlen in Tunesien. Auf dem Spiel steht nicht nur die zukünftige politische Ausrichtung des Landes, sondern möglicherweise auch seine Staatsform. Von Sarah Mersch
Tunesien: Wie die "Kommission für Wahrheit und Würde" zum Opfer der Parteien wurde Analyse Am 31. März 2019 wurde der Abschlussbericht der Tunesischen Wahrheitskommission (IVD) der Öffentlichkeit vorgestellt. Yasmin Hajer hat den Gesamtprozess über viele Jahre verfolgt und dazu geforscht. Sie legt in ihrem Beitrag dar, wie die Aufarbeitung der Vergangenheit von den verschiedenen politischen Parteien vereinnahmt und versucht wurde, sie zu beeinflussen. Von Yasmine Jamal Hajar