Verschärfte Copyright-Regulierungen behindern Wissenschaftler










Internationaler Workshop zu aktuellen Urheberrechtsfragen in Berlin


13. November 2008



Heinrich-Böll-Stiftung, Vera Lorenz, Pressesprecherin
Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Fon 030-285 34 - 217 Fax 030-285 34 - 494
mobil 0160-365 77 13
E-mail: lorenz@boell.de 

 

Vom 13. - 15. November 2008 (Do - Sa) findet in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin auf Initiative von Prof. Dr. Rainer Kuhlen ein Workshop mit dem Titel "Copyright Regulation in Europe - An Enabling or Disabling Factor for Science Communication" ("Urheberrechtsregulierung als Ermöglichungs- bzw. als Verhinderungsfaktor für Wissenschaftskommunikation") statt.

Prof. Dr. Kuhlen ist Professor für Informationswissenschaft an der Universität Konstanz und Sprecher des Aktionsbündnisses "Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft". Dieses Bündnis setzt sich für eine Verbesserung der Bedingungen ein, unter denen Lehrer und Wissenschaftler  Zugang zu den Informationen bekommen, die sie zur Ausübung ihrer Tätigkeit brauchen.

In Berlin treffen sich 30 namhafte europäische Wissenschaftler und ausgewiesene Experten für das Gebiet der Wissenschaftskommunikation, um über die Situation in ihren Ländern zu diskutieren.

Im Mittelpunkt steht das Grünbuch "Copyright in the Knowledge Economy", das die EU im Juli 2008 veröffentlicht hat und zu dem bis Ende November Stellungnahmen aus Bildung und Wissenschaft erwartet werden. Die Teilnehmer des Wokshops werden ihre Empfehlungen in einer Resolution zusammenfassen.

Im Rahmen seiner Tätigkeit als Hochschullehrer stellte Prof. Kuhlen fest, dass es trotz der rasanten Entwicklung der technischen Möglichkeiten zur weltweiten Verbreitung von Wissen und Information über das Internet in den letzten Jahren für Wissenschaftler schwieriger geworden ist, an bestimmte Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zu gelangen. Dies liegt nicht zuletzt an verschärften Copyright-Regulierungen, die im Gegenzug zum Anwachsen der Internetpublikationen geschaffen wurden. Insbesondere die vom Europäischen Parlament im Jahr 2001 verabschiedete "Richtlinie zur Regulierung des Urheberrechts in der Informationsgesellschaft" zwingt die Regierungen der EU-Staaten, Gesetze zum Schutz der Verwertungsrechte an Information zu erlassen, die die Forscher in der EU am freien Zugang zu ihren eigenen Forschungsergebnissen hindern.

Der Workshop wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt.

Der Workshop findet in englischer Sprache statt.

Details zum Programm und Interviewwünsche:
Dr. Karin Ludewig, E-mail: Karin.Ludewig@uni-konstanz.de

Fachkontakt in der Heinrich-Böll-Stiftung:
David Handwerker, Fon: 030-28534-236

Weitere Informationen:

» Grünbuch "Urheberrechte in der wissensbestimmten Wirtschaft" 

» European Network for Copyright in support of Education and Science