Prof. Dr. Rainer Kuhlen
Informationswissenschaftler

Prof. Dr. Rainer Kuhlen, 1944 geboren, studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Nach einer Assistenz für Philosophie bei Joachim Ritter wechselte Kuhlen 1972 für eine Postgraduiertenausbildung an die Zentralstelle für maschinelle Dokumentation  (ZMD) in Frankfurt am Main. Bis 1979 Dozent am Lehrinstitut für Dokumentation  (LID) in Frankfurt, promovierte er 1976 an der Universität Regensburg, um drei Jahre später die Vertretung einer C4-Professur für Computerlinguistik an der Universität Koblenz zu übernehmen. 1980 wechselte Rainer Kuhlen, der 1990 den Forschungspreis Technische Kommunikation der SEL-Stiftung zuerkannt bekam, auf den Lehrstuhl für Informationswissenschaft der Universität Konstanz, den ersten für dieses Fach in Deutschland. Er ist dort ab 2011 emeritiert und hat seitdem  verschiedene Gastprofessuren wahrgenommen, z.B. in Bern, Chur, Graz, Hu-Berlin, Potsdam.

Rainer Kuhlen ist Vorsitzender von NETHICS e.V.  (Informationsethik im Netz). Er ist seit 1996 persönliches Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission  (DUK), langjähriges Mitglied und Vorsitzender des Fachausschusses Information und Kommission der DUK sowie von 1999-2010 Inhaber des UNESCO/ORBICOM Chair in Communications für Deutschland. Er arbeitet unter anderem zu den Themen Information Retrieval, Hypertext, elektronische Wörterbücher, kollaboratives Wissensmanagement, Vertrauensmanagement, Informationsethik und Informationspolitik. Seit 2004 ist er Sprecher des Aktionsbündnisses Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft und in Sachen Wissenschaftsurheberrecht verschiedentlich in Gremien, Kommissionen und Ausschüssen des Bundes und verschiedener Länder als Experte tätig.

Zu seinen Veröffentlichungen zählen als selbständige Arbeiten neben vielen anderen Hypertext. Ein nicht-lineares Medium zwischen Buch und Wissensbank   (1991) , Informationsmarkt: Chancen und Risiken der Kommerzialisierung von Wissen  (1995) und Die Konsequenzen der Informationsassistenten. Was bedeutet informationelle Autonomie oder wie kann Vertrauen auf elektronischen Märkten gesichert werden?  (1999) . „Informationsethik. Umgang mit Wissen und Information in elektronischen Räumen“. UVK Konstanz 2005  (UTB 2454) ; „Erfolgreiches Scheitern — eine Götterdämmerung des Urheberrechts? Schriften zur Informationswissenschaft“; Bd. 48. vwh - Verlag Werner Hülsbusch: Boizenburg 2008 sowie: „Information – Droge, Ware oder Commons?“ Proceedings von ISI 2009. Schriften zur Informationswissenschaft; Bd. 50. Verlag Werner Hülsbusch: Boizenburg 2009. Zusammen mit Silke Helfrich, Wolfgang Sachs, Christian Siefkes Gemeingüter – Wohlstand durch Teilen. Heinrich-Böll-Stiftung 2010. Er ist Herausgeber des informationswissenschaftlichen Standardwerks „Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und Praxis – zuletzt 6. völlig neu gefasste Ausgabe. De Gruyter München 2013

Weitere Informationen zu Rainer Kuhlen, so zu seinen vielfältigen Mitgliedschaften, Beratungs- und Gutachterfunktionen, finden sich auf der Homepage des Lehrstuhls für Informationswissenschaft der Universität Konstanz unter: www.kuhlen.name Skype:rainer.kuhlen; Blog: www.netethics.net; Facebook: http://www.facebook.com/rainer.kuhlen; Twitter: @rkinf.