Dossier: Die Situation der LGBTI-Community im Südkaukasus

Gegendemonstranten auf der LGBTI-Demo am 17. Mai 2012 in Tiflis, Georgien.

Kriege, Staatsversagen, soziale und ökonomische Probleme - mehr als ein Jahrzehnt lang nach dem Ende der Sowjetunion waren die drei Südkaukasus-Staaten Armenien, Georgien und Aserbaidschan mit existenziellen Herausforderungen befasst. Nach der Konsolidierung der staatlichen Strukturen, dem - zumindest übergangsweise - Einfrieren der territorialen Konflikte und einer Annäherung an Westeuropa rückten auch die Rechte sexueller Minderheiten in den Fokus. So wurde zu Beginn der 2000er-Jahre im Zuge der Aufnahme in den Europarat in allen drei Ländern ein Anfang mit der Entkriminalisierung der Homosexualität gemacht. Doch noch immer sind alle drei Ex-Sowjetrepubliken weit davon entfernt, der Diskriminierung ein Ende zu bereiten. Lediglich in Georgien gibt es zwei Gesetzesparagrafen, die gegen Diskriminierung gerichtet sind. An eine Anerkennung von LGBTI-Partnerschaften oder gar Gleichstellung mit heterosexuellen Paaren ist in den Ländern der Region derzeit nicht zu denken.