Reformfall Reformschule

Christian Füller und Ulrike Kegler im Gespräch.

31. März 2011
Vor gut einem Jahr nahm die breite Öffentlichkeit Kenntnis vom systematischen Missbrauch, der sich über drei Jahrzehnte an der hessischen Odenwaldschule abgespielt hatte.
 
Über die sexuelle Gewalt am Vorzeigeinternat der Reformpädagogik hat der taz-Journalist Christian Füller nun das Buch "Sündenfall" geschrieben, das die Opfer zu Wort kommen lässt und das versucht, das Missbrauchssystem um den ehemaligen Schulleiter Gerold Becker aufzudecken. 

In der Heinrich-Böll-Stiftung diskutierten am 30. März 2010 Christian Füller, die Montessori-Schulleiterin Ulrike Kegler, der ehemalige Lehrer an der Odenwaldschule Salman Ansari und die Beauftragte der Bundesregierung zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs Christine Bergmann über den Skandal an der Odenwaldschule und über die Fragen, die er für die Reformpädagogik, aber auch für Bildungseinrichtungen allgemein aufwirft.

Wie konnte es sein, dass es so viel Verdrängung und Wegschauen in der pädagogischen Community gegeben hat, obwohl im Odenwald doch ganz offensichtlich gegen das Wohl von Kindern gehandelt wurde? Und wie kann die besondere Nähe zum Kind, die von der modernen Pädagogik proklamiert wird, durch professionelle Grenzziehungen gegen Missbrauch immunisiert werden?

  • Dr. Christine Bergmann, unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs
  • Ulrike Kegler, Leiterin der Staatlichen Montessori-Oberschule Potsdam und Buchautorin „In Zukunft lernen wir anders“
  • Dr. Salman Ansari, ehem. Lehrer, Odenwaldschule, Glasbrechen e.V.– Für die Betroffenen sexualisierter Gewalt auf der Odenwaldschule
  • Christian Füller, taz-Redakteur und Autor „Sündenfall“
  • Moderation: Martin Spiewak - DIE ZEIT

Bilder-Galerie

Videomitschnitt

Dieser Text steht unter einer Creative Commons-Lizenz.