Front Cover
böll.brief

Personal- und Qualifizierungsstrukturen in der Wissenschaft neu denken!

Handlungsoptionen für bessere Beschäftigungsbedingungen von Wissenschaftler/innen an den Universitäten

Die Beschäftigungs- und Qualifizierungsstrukturen an den Universitäten in Deutschland müssen verbessert werden. In den letzten 20 Jahren wurden Weiterbildungsangebote und Betreuungsvereinbarungen für Promovierende und Postdoktorand/innen eingeführt, aber bei den seit vielen Jahren kontrovers diskutierten Themen – die unsicheren Finanzierungssituationen dieser Beschäftigtengruppen, und für Postdoktorand/innen die langjährigen Phasen der Unsicherheit hinsichtlich ihrer beruflichen Perspektiven – hat sich nichts gravierend verändert. Andere Strukturprobleme wie die zu lange Dauer der Promotionen und der geringe Anteil von Professor/innen am wissenschaftlichen Personal spielen in der politischen Diskussion aktuell kaum eine Rolle. Ziel dieses Böll.Briefs ist es, diese Themen zu verknüpfen und daraus hochschulpolitische Vorschläge für Verbesserungen der Qualifizierungsphasen und der Personalstruktur an den Universitäten abzuleiten. Vorgeschlagen werden unter anderem die generelle Finanzierung und zugleich Begrenzung von Promotionen auf vier Jahre, eine überwiegende (Wieder-)Besetzung von Professuren im Tenure-Track-Verfahren und die Reduktion von landesfinanzierten Promotionsstellen zugunsten von akademischen Dauerstellen.

Seit Jahren bilden Rahmenbedingungen und Finanzierungspraxis für Promovierende und Postdoktorand/innen ein Zentrum der hochschulpolitischen Auseinandersetzungen. Die hohe Zahl sehr kurzzeitiger Beschäftigungsverhältnisse für Promovierende und Postdocs, ihre langen Zeiten in befristeten Arbeitsverträgen oder Stipendien im Wartestand auf eine Dauerstelle sowie Klagen über missbräuchlich ausgeübten Druck auf diese Beschäftigtengruppen haben erreicht, dass sich die Politik zum Handeln verpflichtet sieht. Änderungsvorschläge nehmen jedoch oft nur die Folgen für betroffene junge Wissenschaftler/innen in den Blick und reflektieren die Auswirkungen auf Hochschulstrukturen und andere Personalstruktur-Probleme nur unzureichend. Auch die meisten Universitäten haben es lange verschlafen, selbstkritisch die Probleme ihrer Personal- und Qualifizierungsstrukturen zu analysieren und eigene durchdachte Verbesserungsvorschläge zu entwickeln.

Im Folgenden wird ausgehend von der aktuellen Debatte versucht, diese Problematik umfassender in den Blick zu nehmen und davon ausgehend politische Handlungsoptionen zu skizzieren.

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
Dezember 2022
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Seitenzahl
16
Sprache der Publikation
Deutsch
Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

  1. Promovieren in Deutschland: Zu lange und ohne gesicherte Finanzierung
  2. Immer noch ein «Hazard»: Der ungesicherte Weg für Promovierte zu einer Dauerposition in der Wissenschaft
  3. Professor/innen und andere Wissenschaftler/innen auf Dauerstellen: Zu wenige und überlastet

Literaturverzeichnis

Der Autor

Impressum

Ihr Warenkorb wird geladen …