Frankophone ICAN-Akademie: Junge Stimmen aus Frankreich und Nordafrika gegen Atomwaffen

Veranstaltungsbericht

Vom 11. bis 13. Oktober 2018 organisierte ICAN France mit Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung eine „ICAN Francophone Academy“.

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ICAN Francophone Academy im Oktober 2018

40 junge frankophone Aktivist/innen aus Algerien, der Elfenbeinküste, Marokko, Tunesien und Frankreich reisten nach Paris, um mehr über die globale Atomwaffenpolitik und strategische Kampagnenarbeit zu lernen und ein frankophones Netzwerk zur nuklearen Abrüstung aufzubauen.

ICAN France hatte ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Mitglieder von ICAN Germany und ICAN International nahmen an der Veranstaltung teil, um über ihre Kampagnen-Erfahrung zu berichten. Diplomaten (Botschaft Costa Rica) und Experten wie Marc Finaud vom Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) und NGOs, wie das französische Rote Kreuz und Greenpeace France gaben interessante Einblicke in ihre Arbeit zur nuklearen Abrüstung.

Die jungen Aktivist/innen lernten mehr über die humanitären Folgen und Risiken von Atomwaffen, die Umweltauswirkungen und Gesundheitsprobleme, die durch mehr als 2000 Atomtests in der ganzen Welt verursacht wurden, und natürlich den Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW), der am 7. Juli 2017 verabschiedet wurde.

Die Mitglieder von ICAN France-Team organisierten darüber hinaus eine Debatte mit einem Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums, sie luden Maaike Bennes aus Pax in den Niederlanden ein, um über die finanziellen Hintergründe von Atomwaffen zu sprechen, und schließlich bekamen die jungen Aktivist/innen auch einen Crash-Kurs in der Nutzung von Social-Media-Kanäle, um eine eigene Kampagne zu starten.

Einer der Schlüsselmomente der Akademie war sicherlich das Treffen mit dem Abgeordneten Serge Lecoq, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. Die Studierenden konnten ihr neues Wissen und die Argumente im Gespräch mit ihm einsetzen und ihre Position in Bezug auf die Bedeutung Frankreichs für die Fortsetzung der nuklearen Abrüstung deutlich machen. Nach der Debatte durfte natürlich ein Besuch der Nationalversammlung mit ihrer eindrucksvollen Architektur, den historischen Gemälden und der Bibliothek nicht fehlen.

Nach den drei inspirierenden Tagen reisten die Teilnehmer/innen motiviert in ihre Heimatländer zurück.

Die Akademie hat bereits Wirkung gezeigt: die Teilnehmer/innen aus Paris, Caen und Lyon werden im nächsten Jahr eine Konferenz zu nuklearer Abrüstung an ihren Universitäten organisieren. In Tunesien hat eine Gruppe von sieben Frauen, die an der Akademie teilgenommen haben, bereits einen Leitartikel zu Atomwaffen in einer der wichtigsten Zeitungen des Landes veröffentlicht, um die tunesische Regierung zu ermutigen, den TPNW zu unterzeichnen und zu ratifizieren.

Das Team von ICAN France wird dieses neue frankophone Netzwerk junger Aktivist/innen weiter unterstützen. Es wird eine Fortsetzung zur Academy geben. Das ist sicher. Doch diesmal in Afrika.

Mehr Informationen: http://icanfrance.org/