Geschichten erzählen, die sonst ungehört bleiben

Die drei Nachwuchsjournalistinnen Nicole Collignon, Jennifer Pfister und Liyang Zhao wurden im April 2018 neu ins "Medienvielfalt, anders"-Programm aufgenommen. Hier schildern sie ihre Eindrücke von der Jubiläumsveranstaltung.

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Am 22. März 2018 haben wir das zehnjährige Jubiläum des Programms "Medienvielfalt, anders" gefeiert.

Die Gäste betreten den Veranstaltungsraum in der ersten Etage der Heinrich-Böll-Stiftung. Auf dem Podium sind fünf leere Stühle, die gleich besetzt werden. Hier diskutieren Teilnehmende, Alumni und Kooperationspartner*innen über mehr Diversität in der Medienbranche. Mit Spannung verfolgen Liyang Zhao, Nicole Collignon und Jennifer Pfister die Gesprächsrunden. Für sie sind die meisten Gesichter an diesem Abend noch unbekannt – denn die drei jungen Journalistinnen wurden im April 2018 neu in das Medien-Programm aufgenommen.

Dabei ist „Medienvielfalt, anders“ schon relativ alt: Vor genau zehn Jahren gründete die Heinrich-Böll-Stiftung das Programm, um junge Journalist/innen aus Zuwandererfamilien bei ihrem Berufswunsch zu unterstützen. Teilnehmende und Alumni sowie Kooperationspartner*innen und Journalist/innen waren am 22. März in die Stiftung eingeladen, um zu diskutieren, sich zu vernetzen und neue Kontakte zu knüpfen sowie die vergangenen zehn Jahre Revue zu passieren.

 

Hatice Akyün: Chancengerechtigkeit, Antidiskriminierung und Diversity in den Medien - Heinrich-Böll-Stiftung

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Nach dem Gastvortrag von Hatice Akyün über ihren harten Weg in den Journalismus geht es weiter mit der ersten Podiumsdiskussion. Diese handelt von fehlender Gleichberechtigung in der Medienbranche, von monotonen Redaktionen und von Strategien für mehr Vielfalt in den Medien.

Die Medienbranche muss vielfältiger werden

Die Diskussion macht Liyang Zhao Hoffnung. Sie möchte durch ihren Hintergrund neue Perspektiven in die Medien bringen und den Leuten eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden. Liyang Zhao unterhält sich gerne mit Menschen und mag es, über kritische Themen zu berichten.

 


„Dass man mit Journalismus etwas erreichen kann, war mir vorher nicht ganz klar. Es gibt erfolgreiche Menschen, die das vormachen – auch ich möchte das erreichen“,

sagt sie.

An dem Abend sind auch Alumni des Programms eingeladen, um ihre Sicht auf die Medien mitzuteilen und ihre Arbeiten vorzustellen. Die Böll-Alumni mischen heute in den Medien mit und arbeiten in verschiedenen Redaktionen oder als freie Journalist/innen, zum Beispiel bei ZEIT ONLINE, beim Deutschlandfunk oder dem Tagesspiegel.

 


„Es ist cool zu sehen, was die Leute jetzt machen und wo sie gelandet sind – das sind Kontakte, die ich heute knüpfen konnte“,

sagt Nicole Collignon. Die Leipziger Studentin schreibt sonst viel im literarischen und erzählerischen Stil. Durch den Journalismus möchte sie sich jedoch breiter aufstellen. Von der Förderung im Programm „Medienvielfalt, anders“ erhofft sie sich, neue Formate und Schreibarten kennenzulernen:

„Ich möchte Skills lernen, die mir als Journalistin weiterhelfen.“

Nach den Podiumsdiskussionen bleibt Zeit für Unterhaltungen bei Speis und Trank – für die neuen Stipendiatinnen eine gute Gelegenheit, die Teilnehmenden und Alumni des Programms kennenzulernen.

 


„Ich fand die Gespräche auf dem Podium sehr inspirierend, vor allem die Beiträge und Filme der Alumni. Die zeigten deutlich, dass man durch Journalismus Geschichten erzählen kann, die sonst ungehört bleiben“,

sagt Jennifer Pfister. Die 20-Jährige interessiert sich für gesellschaftspolitische Themen. Sie mag es, über persönliche Geschichten zu schreiben und möchte in Zukunft durch Filme und ihren eigenen Blog viele Menschen erreichen und sensibilisieren.

„Das Medien-Programm der Böll-Stiftung gibt mir neue Impulse und Ideen. Die Veranstaltung heute hat mir gezeigt: Journalismus ist wirklich das, was ich machen möchte.“

Die Medienbranche muss vielfältiger werden, das ist der Tenor des Abends. In Deutschland haben rund 20 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund. In der Medienbranche sind jedoch nur rund 2 Prozent aller Journalist/innen nicht deutscher Herkunft. Das zehnte Jubiläum des Programms „Medienvielfalt, anders“ zeigt, dass sich zwar einiges getan hat, die Redaktionen und Medienhäuser aber noch diverser werden müssen.

 

Fotogalerie des Abends:

 

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