Podcast: Care Migrant/innen in deutschen Haushalten

Dr. Elke Tießler-Marenda ist Referentin für Migration und Integration beim Deutschen Caritas Verband. Dieses Interview mit Frau Tießler-Marenda wurde am Rande der Tagung "Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" in der Heinrich-Böll-Stiftung am 10. und 11. März 2014, geführt.

Frau Tießler-Marenda beantwortet darin folgende Fragen:
1. Wie sieht die derzeitige Situation von Migrantinnen aus, die im Pflegebereich berufstätig sind?
2. Wie schätzen Sie die Verhältnisse ein, die zwischen Familien, die auf Pflegekräfte angewiesen sind, den auf Pflege angewiesenen Menschen und den Beschäftigten vorherrschen?
3. Wie ist die Situation der Migrantinnen aus Drittländern im Vergleich zu Migrantinnen aus EU-Ländern einzuschätzen?
4. Wie wirken sich die Bedingungen des grauen bzw. schwarzen Arbeitsmarktes auf die Lebenslage der Beschäftigten aus?
 

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Zur Person:
Elke Tießler-Marenda studierte Rechtswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Auf das 2. Staatsexamen im Jahr 1995 folgte die Tätigkeit als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Deutsche und Bayerische Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht an der Juristischen Fakultät der Friedrich-Alexander Universität. Seit 2001 als Referentin für Rechtspolitik und Grundsatzfragen von Migration und Integration beim Deutschen Caritasverband im Referat Migration und Integration beschäftigt. Das Thema Migration und Pflege wird seit 2006 bearbeitet u.a. im Rahmen eines Lehrauftrags an der Katholischen Hochschule Freiburg.

Zur Tagung
"Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" (in Kooperation mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP), der International Domestic Workers‘ Federation (IDWF) und dem Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung)

In Deutschland – wie auch im Rest Europas – steigt die Zahl der Hochbetagten drastisch an. Diese auf der einen Seite erfreuliche Perspektive angesichts einer im Durchschnitt höheren Lebenserwartung bringt auf der anderen Seite mit sich, dass mehr Menschen in ihrem Alltag eingeschränkt und auf (fremde) Hilfe angewiesen sind. Die Alterung der Gesellschaft wird eine weitere Zunahme bewirken. Die Zahl Pflegedürftiger nimmt stetig zu, während es bereits akut an qualifizierten Pflegekräften mangelt. Das Angebot an bezahlbaren Pflegedienstleistungen steigt nicht äquivalent zur Nachfrage. Dazu wollen die Menschen in der Regel so lange wie möglich zu Hause leben und dort gepflegt werden.

Laut Pflegestatistik waren 2011 etwa 2,5 Mio. Menschen als pflegebedürftig eingestuft. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen wurden zuhause versorgt - entweder mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. In teil- und vollstationären Einrichtungen wurden rund 30 Prozent der Pflegebedürftigen betreut. Die Tagung will die Mikroentscheidungsebene in Familien mit der transnationalen Arbeitsmarktebene von Care Migration auf der Makroebene zusammenbringen.

Welche Ursachen sind für den Pflegenotstand in Deutschland verantwortlich und wie wirkt sich dieser aus? Was wird gegen den Pflegenotstand unternommen? Wie gehen wir mit unseren Pflegebedürftigen um? Wer übernimmt Verantwortung für eine menschenwürdige Pflege? Welche Rolle spielt die Pflegemigration und welche Situation finden Pflegemigrant/innen in Deutschland vor?