„Wir gratulieren Wolfgang Templin herzlich zu seiner Ernennung als Botschafter des Europeana 1989-Projekts“, sagt Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Das Projekt leiste einen wichtigen Beitrag, die Opposition gegen autoritäre Herrschaft zu dokumentieren, die in die friedliche Revolution von 1989 mündete.
Wolfgang Templin erklärt dazu: „Das Projekt mit dem Prinzip ‚Differenzieren bis zur Kenntlichkeit‘ beschreibt die geistigen und gesellschaftlichen Voraussetzungen des demokratischen Umbruchs von 1989. Die Beleuchtung des Zusammenhangs von Alltagsleben und Diktatur ist eine riesengroße gesellschaftliche Aufgabe. Ich freue mich daher sehr, dass mit der Erinnerungsplattform Europeana 1989 alle europäischen Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden, diesen Prozess aktiv mitzugestalten.“
Zum Europeana-Projekt (Offizielle Vorstellung am Samstag, 8. Juni, in Warschau):
Die Online-Plattform „Europeana 1989“ ist eine interaktive Bibliothek, Archiv und Museum. Sie dokumentiert die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen und Umwälzungen, die um das Jahr 1989 stattfanden. Die Sammlung enthält digitale Ressourcen aus ganz Europa und hält anhand persönlicher Erinnerungen und Erfahrungen von Freiwilligen die Nachkriegsgeschichte lebendig. Der offizielle Startschuss für das Projekt fällt am Samstag, 8. Juni, in Warschau. Wolfgang Templin wird mit anderen Nationalen Botschaftern über die Bewahrung des europäischen Gedächtnisses zugunsten der Freiheit und Annäherung verschiedener Generationen diskutieren. Mehr Informationen zu Europeana 1989: http://www.europeana.eu/portal/ und zur Veranstaltung: http://www.pl.boell.org/web/221-1139.html
Zur Person
Der Philosoph und Publizist Wolfgang Templin war Mitbegründer der DDR-Menschenrechtsgruppe "Initiative Frieden und Menschenrechte", die Protestaktionen gegen Menschenrechtsverletzungen in der DDR durchführte. Jahrelang wurde er von der Staatssicherheit überwacht, schließlich 1988 inhaftiert und zur Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland gezwungen. Im Zuge der friedlichen Revolution des Herbstes 1989 kehrte er in die DDR zurück und nahm für die "Initiative für Menschenrechte" am Runden Tisch teil. 1991 gehörte er zu den Gründern der Partei Bündnis 90, verließ die Partei jedoch 1993 nach deren Vereinigung mit den Grünen wieder.
Er ist seit 2010 Leiter des Warschauer Büros der Heinrich-Böll-Stiftung.
- Zum Beitrag „Differenzieren bis zur Kenntlichkeit - Vom schwierigen Umgang mit deutscher Diktaturvergangenheit“ von Wolfgang Templin
- Pressematerial: Foto von Wolfgang Templin
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