Sylvia Löhrmann
Staatsministerin a.D.

Sylvia Löhrmann (geb. 1957 in Essen, jetzt im Bergischen Land beheimatet) ist ausgebildete Lehrerin für die Sekundarstufe I und II und hat in Solingen die erste Städtische Gesamtschule mit aufgebaut. Neben ihrer Tätigkeit in der Schule war sie u.a. engagiert im Kommunalen Integrationszentrum zur Unterstützung zugewanderter Schülerinnen und Schüler in Solingen sowie als Ansprechpartnerin für Frauen und Gleichstellungsfragen in der Bezirksregierung Düsseldorf. Als Mitglied des Rates der Stadt Solingen (1989-98) und des Landtags von Nordrhein-Westfalen (1995-2012 und Mai bis Juli 2017) für Bündnis 90/DIE GRÜNEN galt ihr Augenmerk stets im Besonderen der Bildungspolitik. Sie war mehrfach Spitzenkandidatin der Grünen NRW sowie Mitglied im Länderrat und Parteirat der Bundesgrünen. Von 2010 bis 2017 war sie Ministerin für Schule und Weiterbildung sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen. In dieser Zeit hat sie u.a. mit dem Schulkonsens den Ausbau des längeren gemeinsamen Lernens forciert, den bekenntnisorientierten Islamischen Religionsunterricht als gleichwertiges Fach eingeführt und die rechtlichen Grundlagen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (Inklusion) geschaffen. Als Präsidentin der Kultusministerkonferenz (2014) forcierte sie mit dem Konzept "Erinnern für die Zukunft" die Erinnerungskultur in Deutschland.

Sylvia Löhrmann ist u.a. Mitglied im Kuratorium des Deutschen Freundeskreises von Yad Vashem, in der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft und unterstützt das Zentrum für Verfolgte Künste in Solingen.

Der Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç 1993 in Solingen war für sie ein einschneidendes Ereignis. Seitdem zählt der Einsatz für eine "Kultur der Anerkennung" und ein friedliches Zusammenleben, die Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu ihren besonderen Schwerpunkten.

Seit 2017 ist Sylvia Löhrmann punktuell freiberuflich tätig und berät v.a. zivilgesellschaftliche Organisationen in bildungs-, integrations- und gesellschaftspolitischen Fragen. Seit Februar 2020 unterstützt sie als Generalsekretärin den Vereins 321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V. bei der Organisation des Festjahre www.2021JLID.de, und seit Mai 2020 ist sie Mitglied des Programmteams der Deutschen Schulakademie und verantwortet dort den Bereich Ganztag.