Cover Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019 der Heinrich-Böll-Stiftung

Aus der Reihe
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Vorwort

Es gibt Momente, in denen aktuelle Ereignisse die Freude über den Erfolg geleisteter Arbeit und gemeinsamen Engagements in den Hintergrund treten lassen. Die Corona-Krise ist solch ein Moment. Denn wie kaum je zuvor gibt es so viel Unsicherheit und gleichzeitiges Abwägen wissenschaftlicher Erkenntnisse mit politischen, sozialen und ökonomischen Folgen. Wir durchleben welterschütternde Zeiten und versuchen sie gerade auch mit unseren 33 Auslandsbüros zu begreifen.

Auch wir haben unsere Arbeitsorganisation und die Bildungsformate der aktuellen Situation angepasst. Um auch in Zeiten der Pandemie den Austausch zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu ermöglichen, haben wir schnell dazugelernt. Digitale Formate, die noch vor Monaten Testballons waren, sind nach wenigen Wochen Standard. Wir wollen diesen Wissenssprung nutzen und werden für die Zukunft eine gute Balance zwischen analogen und digitalen Angeboten entwickeln.

Wir danken den Mitarbeiter/innen in diesem Zusammenhang für ihr außerordentliches Engagement, ihre Solidarität, ihre Kreativität, ihre ungebrochene Produktivität und selbstverständlich auch für ihre Arbeit im vergangenen Jahr, die dieser Jahresbericht dokumentiert.

Unsere Stiftung streitet und argumentiert auch weiterhin für Demokratie und Menschenrechte, für soziale und ökologische Gerechtigkeit, für Frieden, für einen lebenswerten Planeten und für eine möglichst diskriminierungsfreie Welt. Wir stellen Ideen und Lösungsvorschläge für die Gegenwart und die Zukunft bereit, denn es ist unsere Aufgabe zu gewährleisten, dass die bestehenden Probleme und Krisen im Bewusstsein der Öffentlichkeit bleiben.

Zum Beispiel die Klimakrise – sie war da, sie ist da und sie bleibt vorerst. Was im Jahr 2018 als Jugendprotest begann, ergriff im vergangenen Jahr zunehmend einen sehr großen Teil der Gesellschaft: Im September 2019 sind weltweit sechs Millionen Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gegangen. Diese große Bereitschaft zur Veränderung darf in Anbetracht der weltwirtschaftlichen Folgen der Pandemie nicht unter den Tisch fallen. Die Dramatik und die Folgen der Weltwirtschaftskrise sind bereits spürbar. Um der Klimakrise zu begegnen, muss nach der Pandemie ein grüner und klimakluger Umbau der Wirtschaft gelingen. Wir wollen zeigen, dass die sozialökologische Transformation unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaft möglich ist –  und zwar zum Wohle aller und ohne politische und individuelle Freiheiten aufzugeben.

Ein Kernthema unserer Arbeit ist die Stärkung von Demokratie und Menschenrechten. Rechtsautoritäre Regierungen nehmen weltweit an Zahl zu und entziehen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Akteur/innen die Arbeitsgrundlage oder kriminalisieren sie gar. Schon vor der Pandemie eingeleitete Einschränkungen von Rechtsstaatlichkeit und Gewaltenteilung werden vorangetrieben, teilweise auch in Europa. Den vielen zivilgesellschaftlichen Akteur/innen gilt unsere Solidarität und Unterstützung!

Auch die Europäische Union steht vor gewaltigen Herausforderungen. Zu den anstehenden Debatten um den Green New Deal, um demokratische Prinzipien und eine kohärente Migrationspolitik kommt die wirtschaftliche Rezession. Aber: Die Erfolge grüner Politik bei den Europawahlen 2019 sind eine gute Voraussetzung, europapolitische Vorstellungen der Solidarität, der Verteidigung der Demokratie, des Klima- und Artenschutzes stärker durchzusetzen. Unsere Arbeit 2019 hat viel dazu beigetragen, hierzulande ein positives Europabild zu verstärken und Stimmen hörbar zu machen, die sich bei wichtigen Entwicklungen der EU einbringen sollten.  

Zum Schluss danken wir unseren zahlreichen und langjährigen Partnerinnen und Partnern im In- und Ausland für ihre couragierte Arbeit und für die vielen Impulse und Sichtweisen, die durch sie in unsere Arbeit einfließen. Wir bedanken uns außerdem bei all jenen Menschen, die sich ehrenamtlich in den Gremien der Stiftung engagieren. Ihr Engagement bereichert die Stiftung enorm.

Und mit Zuversicht machen wir weiter!

Berlin, im April 2020

Dr. Ellen Ueberschär und Barbara Unmüßig
Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
Mai 2020
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Seitenzahl
72
Inhaltsverzeichnis
  • Vorwort
  • Klimagerechtigkeit – jetzt!
  • Energie- und Mobilitätswende gestalten
  • Für eine verantwortungsvolle Infrastruktur- und Rohstoffpolitik
  • Für eine alternative Landwirtschaft und nachhaltige Entwicklung
  • Demokratie und Menschenrechte stärken
  • Frauen- und LGBTI-Rechte verteidigen
  • Migrationspolitik nachhaltig und human weiterdenken
  • Für ein solidarisches Europa in Zeiten der Krise
  • 30 Jahre Friedliche Revolution
  • Die Landesstiftungen der Heinrich-Böll-Stiftung
  • Öffentliche Räume
  • Kunst und Kultur
  • Heinrich-Böll-Haus Langenbroich
  • Studienwerk – Rückenwind für junge Talente
  • GreenCampus – Politik erfolgreich machen!
  • Archiv Grünes Gedächtnis
  • Preisverleihungen
  • Stiftungsmanagement
  • Gremien
  • Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten
  • Adressen
  • Fördern und spenden
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