Preisträgerin 2010: Marianne Fritzen (Deutschland)

Preis

Sie war eine Symbolfigur des Widerstands gegen die Castor-Transporte und über 30 Jahre in der Anti-Atom-Bewegung aktiv.

"Die Entscheidung, Marianne Fritzen den Preis zu verleihen, ist vor allem eine Würdigung ihrer politischen Biographie als jahrzehntelange Vorkämpferin gegen die Atomenergie, als Symbol des gewaltfreien Widerstands und eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses in der Region. Gleichzeitig wollen wir mit dem Preis auch die neu erstarkte Anti-AKW-Bewegung auszeichnen. Der Kampf gegen das Gefahrenpotential der Atomenergie wie gegen die Atomrüstung war ein Kernanliegen von Petra Kelly, das nach wie vor hoch aktuell ist.“, so die Begründung des Aufsichtsrats der Heinrich-Böll-Stiftung, der auf Vorschlag des Vorstands die Preisträger auswählt.

„Jeder tut, was er kann“ - Als in den 1970er Jahren Pläne für den Bau eines Kernkraftwerkes in Langendorf an der Elbe bekannt wurden, begann das politische Engagement von Marianne Fritzen. Sie beteiligte sich 1973 an der Gründung der Bürgerinitiative Umweltschutz e.V. Lüchow-Dannenberg. Bis 1982 führte sie die Initiative als Vorsitzende. Ende der 1970er Jahre gehörte sie zu den Mitbegründerinnen der Grünen Liste Umweltschutz in Niedersachsen, einer Vorläuferorganisation der  Grünen.

Von 1986 bis 1991 war sie für die Grünen Mitglied im Kreistag von Lüchow-Dannenberg und im Samgemeinderat Lüchow. Von 1991 bis 1996 war sie darüber hinaus stellvertretende Bürgermeisterin von Lüchow. Über ihre Tätigkeiten in der Bürgerinitiative hinaus gehörte sie von 1996 bis 2001 allen drei Kommunalkörperschaften an. Sie verließ die Grünen im Jahr 2000 aus Protest gegen den Atomkonsens der rot-grünen Bundesregierung mit den Energieversorgern.